Carman ABS 350
Carman ABS 350 – einzigartiger Mobilbagger aus Schweden

Der Carman ABS 350 war schon etwas ganz Besonderes und dabei vor allem in seinem Ursprungsland Schweden recht verbreitet. Dort waren sogenannte Anhänge-Bagger, Seilmaschinen die hinter einem Traktor gezogen und durch eine Zapfwelle angetrieben wurden, seit den 1950er Jahren sehr populär. Sogar deutsche Firmen, wie O&K oder Wilhag boten solche Bagger für den skandinavischen Markt an. Beim Carman ABS 350 wurden nun der Seilbagger sowie das Triebfahrzeug in einer Baumaschine vereint.
Einen wesentlichen Vorteil stellte hierbei u.a. auch die hohe Transportgeschwindigkeit von 28 km/h dar, mit der die Baumaschine im eingeklappten Zustand dann eigenständig von Baustelle zu Baustelle fahren konnte. Die Winden und das Fahrwerk wurden von einem Bolinder-Munktell-Motor mit 53 PS angetrieben, dazu verfügte der Bagger über zwei unterschiedliche Reifengrößen und eine hydraulische Abstützung, was ihm eine einzigartige Charakteristik verlieh.
Natürlich konnte auch dieser Mobilseilbagger seinerzeit mit allen gängigen Ausrüstungen versehen werden. So standen für unterschiedliche Aufgaben Gittermast und Planierschild oder Schleppschaufel sowie Greifer zur Auswahl und obwohl der rund 8,5 t schwere Carman ABS 350 eine Spezialität aus Schweden war, wurden die Maschinen auch in Deutschland über eine eigene Niederlassung in Hamburg angeboten. Dabei könnte sein durchaus günstiger Anschaffungspreis ein nicht unwesentlicher Aspekt für investitionsbereite Baufirmen gewesen sein. So viele Maschinen wie in seiner Heimat wurden in Deutschland jedoch nicht verkauft.
Hergestellt wurden die Universalmaschinen im schwedischen Lindesberg. Zuvor wurden die ersten Anhänge-Baggergeräte allerdings seit 1949 bei der namensgebenden Firma Arboga Byggnads Smide (ABS) in Örebro entwickelt, bevor die Baurechte 10 Jahre später an A.B. Carman verkauft wurden. Carman wiederum entwickelte die Bagger weiter und stellte dann 1959 den selbstfahrenden Typ ABS 350 vor.
Ab 1964 wurden auf der selben Basis dann sogar auch der mobile Hydraulikbagger ABS 475 sowie der Raupenbagger ABS 600 präsentiert. Rund 1.800 Maschinen wurden bis zum Ende der Produktion im Jahre 1966 von Carman gebaut. Der Absatz der letzen Maschinen verlief jedoch recht schleppend. Ganze drei Jahre wurden benötigt um alle Bestände zu verkaufen. Darunter waren auch weitere Maschinen, wie Radlader, Gabelstapler sowie Forsttraktoren, die ebenfalls von Carman gefertigt wurden.









