Deruppé D 60
Derruppé D 60 – der spezielle französische Stadtlader

Bis zum Jahre 1982 existierte im französischen Bouscat (Bordeux) noch die Produktion für eine recht außergewöhnliche Baumaschine, die jedoch über die Grenzen ihres Herkunftslandes kaum eine Bedeutung erlangen konnte. Ende der 1950er Jahre begann Louis Sacre in der Firma Derruppé mit der Entwicklung kleiner knickgelenkter Traktoren und Schaufellader, deren Besonderheit es war, möglichst wendig gebaut zu sein, dabei dennoch eine beachtliche Ladehöhe erreichen zu können.
Die ersten Typen, die ab 1959 als DB 4, DB 5 und DB 6 in unterschiedlichen Leistungsklassen angeboten wurden, erfreuten sowohl Kunden in der Landwirtschaft, in Industrieunternehmen aber natürlich auch in der Bauwirtschaft. Besonders dort waren die flinken Lader vor allem in den beengten Gassen der Städte – insbesondere in Paris - sehr begehrt. Die einmalige Konstruktion der Ladeanlage, die durch eine besondere Kinematik eine erhebliche Höhenreichweite bot, machte dann auch das Beladen von großen Kippern sehr komfortabel. (Ein ähnliches Konzept wurde fast fünf Jahrzehnte später auch bei Skid-Steer-Loadern von anderen internationalen Herstellern übernommen.) Dazu kam, dass die Schaufellader von Derruppé zudem über spezielle Greif- oder Kippschaufeln verfügten, die das Arbeiten und Aufnehmen von Material sehr erleichtern konnten. Charakteristisch war auch die Doppelbereifung der Vorderachse, über die auch der rund 6,5 t schwere, von einem Alsthom-Dieselmotor mit 60 PS angetriebene Typ D 60 aus dem Jahre 1969 verfügte.
Zu diesem Zeitpunkt gehörte das Unternehmen schon zu Tramac - einem anderen Hersteller aus Frankreich - denn nach dem Tod des Gründers gab es Schwierigkeiten - die Weiterführung des Unternehmens war zuvor nicht ausreichend geregelt worden. Der neue Eigentümer, Jacques Bataille, führte die Fertigung in Le Bouscat mit rund 500 Beschäftigten weiter und ergänzte das Angebot in Frankreich mit Straßenwalzen durch zuvor erworbenen Lizenzen der US-Firma Raygo. Bis zum Jahre 1974 liefen die Geschäfte gut, danach kam eine schwierige Zeit. Zunächst gelange Tramac-Derruppé zu Poclain, dessen damaliger Generaldirektor Pierre Bataille, der Vater von Jacques Bartaille war.
Poclain übernahm somit Schulden und Baurechte der kleinen Radlader und integrierte diese folglich in sein internationales Handelsprogramm. Nachdem Poclain aber auch selbst mit Case einen neuen Weg einschlagen musste, endete diese Zusammenarbeit im Jahre 1979 mit der Akquisition durch den Internationalen Baumaschinenkonzern IHB aus Deutschland.
Dieser führte die Produktion noch bis 1982 mit rund 270 Beschäftigten in Frankreich fort und ließ dort auch den Baggerlader Hanomag (Hymac) HD 60 C entwickeln. Nach dem IBH-Konkurs übernahm Fayat die Produktion und fertigte dort noch eine Zeit lang die FDI-Sambron Teleskopmaschinen.









