Ruston Bucyrus 22 RB
Ruston-Bucyrus 22-RB – englische Mittelklasse mit US-Tradition

Bereits im Jahre 1874 wurde im englischen Lincoln der erste Bagger gefertigt. Damals begannen die Ruston & Hornsby Werke mit der Entwicklung und Produktion unterschiedlicher Typen verschiedener Bauarten. In England galt der Hersteller als führender Anbieter von Baumaschinen und konnte im Laufe seines Bestehens weit über 40.000 Exemplare verkaufen. Im Jahre 1930 schloß sich Ruston mit der Bucyrus-Erie Co. aus Milwaukee in den U.S.A. zusammen, um fortan die Konstruktion und den weltweiten Vertrieb gemeinsam zu gestalten.
Auch Bucyrus-Erie konnte damals schon auf eine lange Baggerbautradition seit 1881 zurückblicken. In Europa als Marke „RB“ und in den U.S.A. als „BE“ war nun eine starke Organisation entstanden und die Produktion konnte erheblich erweitert werden. Die Ruston-Bucyrus Baggerwerke in England waren seinerzeit die größten in Europa und ließen daneben auch Krane und Bohrmaschinen entstehen. In den 1960er Jahren bestand das englische Angebot der RB-Universal-Seilbagger aus fünf Baureihen, die über Gewichte von 21 bis 97 t verfügten, deren Konzeption allerdings von den Amerikanern stammte.
Das galt auch für den Typ 22-RB, der kleinster, aber auch zugleich populärster Bagger war. Ähnlich wie sein US-Bruder, der als Typ BE-22 auf zahlreichen Baustellen in Übersee zu finden war konnten sich auch die Engländer für die solide Mittelklasse begeistern. Ob als 0,6 cbm-Universalbagger mit allen gängigen Grabeinrichtungen oder als Raupenkran mit 21 t Hubkraft gehörte der RB-22 viele Jahrzehnte zum gewohnten Bild der englischen Bauwirtschaft. Vor allen die überaus robuste und einfache Konstruktion zeichneten die Ruston-Bucyrus Maschinen aus, was ihnen auch weltweit einen hervorragenden Ruf verschaffen sollte und für eine starke Exportquote sorgte. Es ist somit auch wenig verwunderlich, dass der RB-22 in seiner weiterentwickelten Bauart noch bis zum Ende der 1990er Jahre angeboten wurde.
Zu diesem Zeitpunkt hatte sich das Unternehmen bereits von dem US-Partner getrennt und trat nach wirtschaftlichen Turbulenzen seit 1985 als Marke „RB“ International auf. Das Programm wurde sodann durch die VC-Hydraulikbagger von Priestman ergänzt und auch eine neue CH-Serie hydraulischer Seilbagger sollten das Unternehmen gestärkt ins neue Jahrtausend geleiten. Das gelang jedoch nur eine kurze Zeit, denn schon im Jahre 2000 wechselten sowohl Eigentümer als auch Firmenname. Als „RB-Cranes“ wurden bis 2009 noch Maschinen hergestellt, danach wurde das Werk in Lincoln nach rund 135 Jahren geschlossen.









